Serie: Physiologie
des Sehens Teil 3

08.09.2022
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Willkommen zu Teil 3 der Serie “Physiologie des Sehens”. Dieser Beitrag handelt von vier anatomischen Strukturen, die für die Funktion des Auges unerlässlich sind: dem Glaskörper, der Regenbogen-, Leder- und Aderhaut.

Glaskörper

Der Glaskörper hat die Funktion, die Form des Augapfels aufrecht zu halten. Dazu ist er zu 99% mit Wasser gefüllt, welches an ein spezielles Molekül gebunden ist. Dieses nennt sich Hyaluronsäure und vermag es, unglaublich viel Wasser auf engem Raum zu binden. Zusätzlich dazu hat es Kollagenfasern im Glaskörper, die ihm weitere Stabilität verleihen. Die Kombination aus Hyaluronsäure und Kollagenfasern machen die Flüssigkeit im Glaskörper zähflüssig und erklären dessen Fähigkeit, seine runde Form aufrecht zu erhalten.

Regenbogenhaut

Die Regenbogenhaut, auch Iris genannt, ist der prominente, farbige Teil des Auges, welcher die schwarze Pupille umschliesst. Neben ihrer Eigenschaft, die Augenfarbe einer Person zu definieren, hat sie eine weitere, wichtige Aufgabe. Sie regelt den Lichteintritt durch die Pupille und ist somit vergleichbar mit der Blende in einer Kamera. Das Ziel dabei ist die Konstanterhaltung des Lichteinfalls auf der Netzhaut. Ist die Umgebung hell und es fällt viel Licht auf das Auge, verkleinert sich die Pupillenweite, damit weniger Licht auf die dahinter liegende Netzhaut fällt. Dieser Prozess heisst auch Miosis. Das Gegenteil, die Weitstellung der Pupille bei wenig Lichteinfall, nennt man Mydriasis.

Lederhaut

Die Lederhaut wird auch Sklera genannt, umschliesst das Auge fast komplett und gehört damit zur äusseren Augenhaut. Einzig die Hornhaut (gegen vorne) und der Sehnerv (nach hinten) unterbrechen die Lederhaut. Sie besteht aus Bindegewebe und ist somit sehr robust und formgebend. Sie schützt das Auge und grenzt es gegen den Schädelknochen ab. Durch ihre Festigkeit ist sie ein optimaler Ansatzpunkt der äusseren Augenmuskeln, welche dann durch diese Verankerung die Fähigkeit haben, den Augapfel in die verschiedenen Richtungen zu ziehen.

Aderhaut

Die Aderhaut (auch Choroidea) führt, wie der Name vermuten lässt, Gefässe zu den Strukturen im Auge. In den Gefässen der Aderhaut fliessen 85% der Blutmenge, die das Auge erreicht. Die Hauptaufgabe ist die Ernährung der Photorezeptoren und des Pigmentepithels der Netzhaut, auf welche in einem weiteren Blogbeitrag noch weiter eingegangen wird. Diese sind schlussendlich verantwortlich für das Sehen und müssen daher jederzeit mit genügend Blut versorgt werden.

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