Photorefraktive
Keratektomie (PRK)

07.09.2022
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Die Photorefraktive Keratektomie (PRK) ist ein Verfahren der refraktiven Chirurgie und wird bei der Behandlung von Fehlsichtigkeiten der Augen angewandt.

Allgemeines zur Anatomie

Wir nehmen unsere Umgebung in Form von Lichtstrahlen war, welche durch die Hornhaut und die Linse auf unsere Netzhaut treffen. Damit die Objekte in der Umgebung scharf abgebildet werden können, müssen die eintreffenden Lichtstrahlen gebündelt werden. Somit trifft (im Idealfall) ein einziger gebündelter Strahl auf die Netzhaut, welche dann die Information weiter ans Gehirn leitet. Um Objekte in der Umgebung kontinuierlich scharf darstellen zu können, ist eine dynamische Anpassung der Bündelung notwendig. Diese Strahlenbündelung wird in der Medizin Akkommodation genannt. Die Grundlage bildet dabei die Fähigkeit des Auges, ihre Brechkraft der sich verändernden Umgebung anzupassen. Die Linse bewerkstelligt dies, indem sie sich in ihrer Form verändert, was durch Muskeln innerhalb des Auges gesteuert wird. Die Hornhaut hat ebenfalls einen beträchtlichen Anteil an der Brechkraft des Auges – sie ist aber im Gegensatz zur Linse keine dynamische Einheit. Ihre Brechkraft ist festgesetzt – was einen entscheidenden Einfluss auf die Kompensationsfähigkeit unserer Augen hat. Sollte sich die Hornhaut in einem Ausmass verändern, dass die Linse es nicht ausgleichen kann, entsteht ein Abbildungsfehler auf der Netzhaut – man sieht nicht mehr scharf. Die Photorefraktive Keratektomie (kurz PRK) war das erste Verfahren, mit welchem solche Hornhautveränderungen chirurgisch behandelt werden konnten.

Was ist PRK?

Wie oben erwähnt, kann man mithilfe der Photorefraktiven Keratomie Abbildungsfehler behandeln. Die PRK begrenzt sich ausschliesslich auf die Hornhaut – tiefer liegende Schichten werden dabei nicht angetastet. In einem ersten Schritt wird das Auge mithilfe von Augentropfen schmerzunempfindlich gemacht. Danach wird, anders als bei den neueren Verfahren, die Hornhaut mechanisch durch ein spezialisiertes Messer abgetragen. Diese kontrollierte Abtragung hat den Zweck, das tiefe Hornhautgewebe freizulegen, um mit dem nächsten Schritt zu beginnen. Dieser beinhaltet die Anwendung eines Excimerlasers (Gas-basierte Laserstrahlen), welcher präzise die notwendige Form in das Hornhautgewebe lasert. Die neue Form ist danach optimalerweise wieder in der Lage, die Lichtstrahlen so zu bündeln, dass sie korrekt auf die Netzhaut treffen. Das Auge wird nachfolgend mit einer schmerzlindernden Lösung gespült und durch eine Verbandslinse von äusseren Einflüssen geschützt, um eine komplikationsarme Wiederherstellung des Gewebes zu ermöglichen.

Wer eignet sich für eine PRK?

Im Gegensatz zu allen anderen Methoden der chirurgischen Therapie von Fehlsichtigkeiten wird bei der PRK nur sehr wenig Hornhautgewebe abgetragen. Dieser Vorteil kommt vor allem Personen zugute, welche nur eine dünne Hornhaut besitzen. Bei solchen Personen ist eine LASIK (Laser-in-situ-Keratomileusis) beispielsweise nicht durchführbar, da dort eine zu dicke Schicht Hornhaut behandelt wird. Wichtig zu erwähnen ist aber, dass die PRK bei Personen mit normaler Hornhautdicke tendenziell wenig durchgeführt wird. Mit den neuen Methoden lässt sich präziser arbeiten und das Auftreten von Schmerzen nach der Operation kann deutlich eingedämmt werden.

Folgende Fehlsichtigkeiten können mit der PRK behandelt werden:

  • kleine bis mittlere Kurzsichtigkeit (Myopie) bis -6.0dpt

  • Weitsichtigkeit (Hyperopie) bis +3.0dpt

  • Hornhautverkrümmungen bis 6.0dpt

Personen mit nachfolgenden Erkrankungen sind nicht geeignet:

  • Diabetes Mellitus (mit Beteiligung der Netzhaut)

  • Glaukom/Grüner Star (Augeninnendruck erhöht)

  • Katarakt/Grauer Star (Trübung der Augenlinse)

  • andere (Kollagenosen, rheumatische Erkrankungen, etc.)

Komplikationen und Risiken bei der PRK

Die PRK ist durch die langjährige Erfahrung eine sehr sichere Methode zur Behandlung von Sehfehlern. Komplikationen treten nur noch äusserst selten auf. Zu den bekannten Komplikationen zählen:

  • trockene Augen

  • Schmerzen für einige Tage

  • Sehschwankungen (bedingt durch den Wiederherstellungsprozess im Auge)

  • Vernarbungen (höheres Risiko als bei neuen Methoden)

  • Über- oder Unterkorrektur (kurzfristig oder in wenigen Fällen langfristig)

  • Haze (Dunstschleier; von der Hornhaut ausgehend)

Fazit

Die PRK stellt das älteste Verfahren zur chirurgischen Behandlung von Fehlsichtigkeiten dar. Damit ergibt sich eine langjährige Erfahrung mit der Methode, wobei Komplikationen eine Seltenheit geworden sind. Nichtsdestotrotz wird die Methode verdrängt von präziseren und schmerzärmeren Verfahren, welche laufend neu entwickelt werden. Angewendet wird sie vor allem noch bei Personen, welche durch ihre dünne Hornhaut nicht geeignet sind für moderne Verfahren. Sollten Sie noch Fragen zu einer PRK-Behandlung haben, so zögern Sie nicht und melden Sie sich bei uns.

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